Unser Behandlungskonzept

Maßgeblich für eine erfolgreiche Physiotherapie ist das gute "Ein-Verständnis" von Therapeuten und Patienten:

Sie müssen wissen und sich darauf verlassen können, dass wir mit einem Höchstmaß an Wissen, Können und therapeutischer Verantwortung an Ihre "Be-Handlung" gehen.

Wir müssen uns darauf verlassen können,

  • dass Sie absolut gewillt sind gesund zu werden und dass Sie die Verantwortung für Ihre Gesundheit tragen, nicht irgendein Arzt oder Therapeut
  • dass Sie das in der Therapie Erlernte zunächst übungsmäßig und dann alltäglich umsetzen
  • dass Sie das, was zu Fehlfunktionen und Schmerzen führt, soweit möglich verstehen und verändern wollen, auch wenn es Veränderung von Gewohnheiten bedeutet (z.B. Haltung, Bewegung, Ernährung etc.)

In der Therapie haben wir ein positives Spannungsfeld von 3 Faktoren:

Arzt know how Therapeuten know how

Patienten know how

Nur im Zusammenspiel dieser 3 Wissensgebiete kann der Erfolg liegen:

Der Arzt weiß genau um die "klinischen" Aspekte Ihres Leidens und behandelt und berät Sie bzgl. organischer Auswirkungen, Medikamente, veranlasst weiterführende Untersuchungen usw..

Der Physio- oder Manualtherapeut betrachtet die funktionellen Aspekte, d.h. er versucht zu ergründen, wo und warum gibt es eine Funktionsstörung und er versucht diese zu behandeln.

Grundlage der Sichtweise auf den Patienten ist bei Ärzten wie Therapeuten das "bio-psycho-soziale Menschenbild". Dem liegt das Wissen zugrunde, dass der Mensch in seinem Tun, seinem Denken, seinem Fühlen, seinem Körper eben von biologischen, sozialen und psychischen Faktoren beeinflusst ist. Diese Faktoren sind bei jedem Patienten, jeder Patientin individuell.

Und da ist Ihr Patienten-know how gefragt. Nur Sie wissen, wie sich Ihr Leiden in Ihrem Körper anfühlt, wie es Ihnen damit geht, wie Sie damit umgehen, wie es sich auswirkt auf Sie, eben in Ihrer psychischen Verfassung, Ihrer sozialen und biologischen Verfassung. Dieses ihrige Wissen ist wichtig für uns, aber auch für Sie selbst. Gerade auch bei chronischen Schmerzen - oft kann man diese nicht beseitigen, weil die Ursache nicht zu beheben ist. Oft kann man lernen, mit diesen Schmerzen besser umzugehen, sich nicht von diesen Schmerzen beherrschen zu lassen, trotz der Schmerzen wieder mehr am sozialen Umfeld teilzunehmen.

Denn wichtig ist:
Es soll mit der Behandlung für Sie eine Verbesserung bzgl. Ihres Leidens eintreten, Sie sollen ggf. mit dem Erlernten und Erarbeiteten im Alltag besser zurechtkommen als vorher. Und da ist wieder der entscheidende Punkt: Auf Ihre konsequente Umsetzung kommt es an.

Meist werden zunächst 6 Behandlungen vom Arzt verschrieben. Und nach 6 Behandlungen sollte sich zumindest eine Tendenz zum Besseren abzeichnen. Ist das nicht der Fall, müssen wir uns als Therapeuten zusammen mit Ihnen die Frage stellen:

  • Ist unser Befund und damit der Therapieansatz falsch gewesen? ( diese Frage stellen wir uns meist aber schon vorher und ziehen Konsequenzen daraus)
  • Ist "Ihr Problem" z.Zt. durch Physiotherapie nicht behandelbar und bedarf es z.B. zunächst einer intensiveren medikamentösen Therapie durch den Arzt? (s.o.)
  • Ist ihre Mitarbeit zu Hause beim Üben und z.B. zur Haltungskorrektur noch nicht intensiv genug?

Sollte einer der drei Punkte zutreffen, warum sollte der Arzt eine weitere Verordnung ausstellen?

Der Arzt ist, wie wir Therapeuten, verpflichtet, wirtschaftlich zu handeln und hat somit extrem enge Budgets.
Oft hören wir den Vorwurf: "Ja der Arzt verschreibt ja nichts mehr". Wir stellen oft die Gegenfrage: "Warum sollte der Arzt weitere Physiotherapie verschreiben, wenn wir als PT schlecht arbeiten oder Sie als Patient zu wenig mitarbeiten?"
Denn klar ist: Jede Behandlung kostet die Krankenkassen und somit das Solidarsystem Geld. Also sind wir alle, Ärzte, Therapeuten und Patienten verantwortlich für einen wirtschaftlichen und sinnvollen Einsatz.

Schreckt Sie diese Ehrlichkeit und Direktheit ab? Es wäre schade, es sollte Sie eher motivieren, denn umgekehrt betrachtet: Wir kennen keinen Arzt in Emden, der Ihnen nicht ein oder zwei zusätzliche Verordnungen ausstellt, wenn er/sie sieht, dass die Behandlung hilft und dass Sie etwas tun, dass Sie aber noch Unterstützung benötigen (wir informieren die Ärzte meist darüber). Auch diese Klarheit gehört zu unserem Behandlungskonzept, sie soll keine Angst oder Druck machen zu "Leistungszwang" - sondern Ihnen helfen Notwendigkeiten zu verstehen.

Nachtrag: Ich wurde beim Verfassen und Korrekturlesen der Texte oft gefragt: Willst du das wirklich so ins Internet stellen? Du verschreckst doch die Leute, die Patienten kommen doch dann erst gar nicht in die Praxis.
Tja, kann schon sein. Wer sich nur bedienen lassen will, ist bei uns schlecht aufgehoben. Der muss dahin gehen, wo man lieber bedient als behandelt. Wer aber auf eine gute Behandlung, auf eine gute Befundung und Analyse setzt und wirklich "was tun will" und möglichst noch was sinnvolles und spezifisches, der- oder diejenige wird sich nicht "abschrecken" lassen und die Verantwortung für sich selbst übernehmen und uns gegebenenfalls aufsuchen.

nach oben

 

©Klaus Schoo